Gallisch

Gallien ist ziemlich genau das Gebiet des heutigen Frankreich plus Belgien. Dort und in Norditalien wurden seit dem 8. Jh. v.Ch. diverse Dialekte des Gallischen, einer keltischen Sprache, gesprochen. Die Gallier drangen im 4. Jh. v.Ch. von Gallien nach Italien vor, verdrängten teilweise die dort ansässigen Völker (z.B. die Ligurer und Etrusker), standen -390 vor den Toren Roms, wurden aber seit Anfang des 3. Jh. v.Ch. ihrerseits von den Römern aus Norditalien wieder nach Gallien zurückgedrängt. 154 - 125 nisteten die Römer sich in Südgallien ein und gründeten um die ehemals griechische Kolonie Marsilia (> frz. Marseille) herum ihre “Provincia Narbonensis” (> frz. Provence). Von 57 bis 52 wurde ganz Gallien von J. Cäsar erobert (wie in seinem Bellum Gallicum ausführlich dargestellt) und zur römischen Provinz.

Gallisch ist durch eine Reihe von Inschriften zwischen -200 und 100 überliefert. Die älteren Inschriften sind in einem vom griechischen abgeleiteten Alphabet geschrieben. Nach der Eroberung Galliens durch die Römer wurden noch einige Inschriften in lateinischer Schrift abgefaßt. Dann starb die Sprache innerhalb weniger Generationen (spätestens 5. Jh.) aus. Sie ist zu wenig bekannt, um sie anhand von Belegen als Substrat des Französischen nachweisen zu können.

Es gibt im Lateinischen eine ganze Reihe keltischer Lehnwörter, und es gibt im Französischen noch mehr gallische und im Iberoromanischen noch mehr keltiberische Lehnwörter. Sie sind in der folgenden Tabelle zusammengefaßt. Ein Stern vor einem lateinischen Wort bedeutet, daß es im Lateinischen selbst nicht belegt ist.