Ein Begriff hat eine Intension und eine Extension.
- Die Intension eines Begriffs ist die Menge der Merkmale, welche allen Elementen seiner Extension gemeinsam sind und welche folglich die Klasse inhaltlich charakterisieren. Die Intension des Begriffs ‘Adjektiv’ z.B. ist so etwas wie “Wort einer Wortart, deren Mitglieder prototypischerweise eine Eigenschaft bezeichnen und ohne weiteres als Attribut mit einem Substantiv verbunden werden können.”
- Die Extension eines Begriffs ist die Menge der Elemente, auf die er zutrifft bzw. die unter ihn fallen, also die Menge seiner Denotate. Z.B. ist die Extension von ‘Adjektiv’ die Menge der Adjektive, also {schön, jung, erfolgreich, skrupellos ...}.
Intension und Extension eines Begriffs stehen im umgekehrt proportionalen Verhältnis zueinander in dem Sinne, daß je größer die Intension eines Begriffs ist, desto kleiner die Extension ist, und umgekehrt. Als Beispiel vergleiche man die Begriffe ‘Pferd’ und ‘Schimmel’:
- Nur einige Pferde sind Schimmel, also ist die Extension von ‘Schimmel’ kleiner als die von ‘Pferd’.
- ‘Schimmel’ hat alle Bedeutungsmerkmale von ‘Pferd’ und zusätzlich das Merkmal ‘weiß’; folglich ist seine Intension größer.
Die heute mit ‘Intension’ und ‘Extension’ bezeichneten Begriffe hießen in der Scholastik ‘Konnotation’ bzw. ‘Denotation’. Diese Termini wurden zwar von John Stuart Mill (1806-1873) in dieser Bedeutung wieder aufgenommen, jedoch im 20. Jh. durch die Termini ‘Intension’ und ‘Extension’ ersetzt. Die Termini ‘Konnotation’ und ‘Denotation’ dagegen bezeichnen in der Linguistik spätestens seit Bloomfield 1933 etwas völlig anderes.