Eine Tischvorlage (auch Handout oder – mit inhaltlicher Verschiebung – Thesenpapier genannt) ist ein Druckerzeugnis, welches die Zuhörer während eines Vortrags vorliegen haben, um diesen besser verfolgen zu können. Sie ergänzt also die mündliche (und ggf. multimediale) Präsentation.
Die Frage, ob man zu einem Vortrag eine Tischvorlage ausgeben sollte, steht im Zusammenhang mehrerer Alternativen. Aus der Sicht des Redners stellt sich die Alternative, den Vortrag wegzulassen und stattdessen die Information auf andere Weise zu übermitteln, i.a. nicht. Aus der Sicht des Empfängers schon. Gelegentlich wird zu einem Vortrag dessen Text im Wortlaut als Tischvorlage ausgegeben. Das kann in gewissen Fällen sinnvoll sein, hat aber natürlich die Konsequenz, daß der Empfänger sich den Vortrag sparen kann. Dasselbe gilt, wenn der Vortrag nichts enthält, was der Autor nicht auch außerdem veröffentlich hätte.
Wenn man einen Vortrag zu halten hat, stellt sich die Frage, ob die gesprochene Präsentation von Material in anderen Medien unterstützt werden soll. Dafür können verschiedene Gründe sprechen. Wir übergehen hier Videos und ähnliches Material und beschränken uns auf Abbildungen und Text. Solches Material kann entweder – per Projektor oder Tageslichtprojektor (engl. overhead projector) – auf die Leinwand projiziert oder als Tischvorlage ausgegeben werden.
In dieser Alternative sprechen folgende Argumente für die Tischvorlage:
Folgende Vorteile sprechen für die Projektion:
Wir befassen uns im folgenden mit der Tischvorlage. Abgesehen von den gerade genannten Unterschieden läßt sich aber vieles von dem im folgenden Gesagten auch auf die Projektorpräsentation übertragen.
Die Tischvorlage ergänzt den mündlichen Vortrag mit visuell gebotener Information. Die Frage, was auf die Tischvorlage gehört, beantwortet sich also aufgrund der Erwägung, was der Hörer besser visuell als auditiv verarbeiten kann. Daher gilt:
Der Vortrag muß explizit auf die Tischvorlage Bezug nehmen. Falls der Vortrag informationshaltig ist, ist es unrealistisch anzunehmen, der Hörer könne die Tischvorlage nebenher verarbeiten. Ihre Inhalte müssen also vorgelesen bzw. erläutert werden.
Wenn die Tischvorlage Text in einer Sprache enthält, die das Publikum nicht beherrscht, so gibt man erstens eine Übersetzung bei, und zweitens liest man erst die Übersetzung vor und geht dann auf das Original ein. Nur in dieser Reihenfolge haben die Hörer eine Chance, mit dem Text trotz mangelnder Sprachkenntnisse etwas anzufangen.
Übrigens fungiert die Tischvorlage auch als Gedächtnisstütze für den Redner, der ohne Manuskript vorträgt.