Aus den transformationellen Beziehungen zwischen einem Topic-Ausdruck und der Linksversetzung einerseits sowie zwischen einem Fokus-Ausdruck und der Satzspaltung andererseits ergeben sich Tests, mit denen man den Status einer Konstituente als Topic- vs. Fokusausdruck auch im einfachen Satz feststellen kann. Betrachten wir noch einmal B1.a.

B1.a. Erna hat ihren Geburtstag vergessen.
b.Es ist Erna, die ihren Geburtstag vergessen hat.
c.Was Erna betrifft, so hat sie ihren Geburtstag vergessen.

Ohne Kontext und Prosodie ist die Informationsstruktur von B1.a nicht feststellbar. Insbesondere gibt die Wortstellung, genauer: die Anfangsstellung von Erna, kein Entscheidungskriterium ab. Wir setzen daher B1.a in die Kontexte von B2.

B2.a.Und wieso ist nun Erna so mißvergnügt? - __
b.Karin hat ihren Geburtstag vergessen. - Nein, __
c.Jedes Familienmitglied hat ein Ereignis vergessen. __

Die prosodischen Merkmale und die Paraphrasen sind in den jeweils anderen Kontexten unangebracht. Sie können daher als Kriterium der Unterscheidung der kommunikativen Funktionen dienen. Der Test ist mithin der folgende:

Gegeben einen Satz mit einer Konstituente X, deren Status als Topic- bzw. Fokus-Ausdruck getestet werden soll. Dann transformiert man den Satz in eine der beiden expliziteren komplexen Konstruktionen und kontrolliert dabei, daß seine Informationsstruktur sich nicht verändert, daß er also weiterhin in seinen Kontext paßt.

Der letztere Test funktioniert einwandfrei in Sprachen wie Französisch und Englisch, wo der Spaltsatz eine etablierte Konstruktion ist. Er funktioniert nicht sehr gut im Deutschen, wo diese Bedingung nicht erfüllt ist und man kaum Gelegenheit hat, einen Satz der Struktur von B1.b zu äußern.