Sprachtypologie steht am Anfang der modernen Sprachwissenschaft überhaupt. 1786 entdeckt William Jones die Verwandtschaft des Altindischen mit anderen indogermanischen Sprachen, was spätestens mit Franz Bopps Conjugationssystem der Sanskritsprache ... von 1816 zur Indogermanistik und damit der historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft als Disziplin führt. Zur gleichen Zeit aber wird Friedrich Schlegel (1808) auf die Bedeutung des Altindischen für die Wissenschaft und Kultur aufmerksam, lanciert eine erste Sprachtypologie und begründet damit die allgemein-vergleichende Sprachwissenschaft als Disziplin. Es ist bemerkenswert, daß am Anfang der Geschichte der Sprachwissenschaft (als wissenschaftlicher Disziplin im modernen Sinne) nicht die deskriptive Linguistik steht, die man für methodologisch elementarer halten würde, sondern die vergleichende Sprachwissenschaft. Zwar basierte der Sprachvergleich notwendigerweise mittelbar oder unmittelbar auf vorhandenen Sprachbeschreibungen. Aber deren Verhältnis zu der in einer Sprachgemeinschaft tatsächlich stattfindenden sprachlichen Kommunikation, d.h. deren empirischer Status, wurde erst im 20. Jahrhundert problematisiert.
Die ersten Sprachtypologien verstehen sich als holistische Typologien. Ihre – implizite – Prämisse ist, daß die Morphologie, und zwar insbesondere die Flexion, im Zentrum des Sprachsystems steht. Im Zentrum des Interesses stehen zwei typologische Parameter:
Bazell 1958; Comrie s.a.; Dressler 1997; Haggblade 1983; Krámský 1966; Kuznecov 1956; Mithun 1997; Newfield 1983; Pierce 1963, 1966; Plank 1986; Robins 1965; Roždestvenskij 1966, 1969; Sapir 1921, ch. VI; Schlegel, A. 1818; Schlegel, F. 1808; Schleicher 1848, 1850; Schmidt, K.-H. 1977[T]; Schmitt-Brandt 1966; Skalička 1935, 1946; Slavíková 1968; Smith 1761[1970]; Solncev 1978; Steinthal 1850, 1860; Uspenskij 1965, 1967, 1968; Vennemann 1982; Werner 1979.